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Bereits Mitte Juni 2025 war die Strasse ins Erstfeldertal ein erstes Mal gesperrt worden. Beobachtungen im Gebiet «Uf den Spitzen» haben gezeigt, dass Fels- und Gesteinsmassen mit einem Volumen von rund 10'000 Kubikmetern in Bewegung sind. Die Strasse wurde darauf gesperrt und eine Alarmanlage angebracht. Unter Auflagen konnte die Strasse anschliessend für Bewirtschafter und Grundeigentümer wieder freigegeben werden. 

Am vergangenen Mittwoch sind nun rund 1'000 Kubikmeter Fels am Hang abgebrochen und talwärts gestürzt. Ein Stein blieb auf der Strasse im Bereich Reschti liegen. Ein weiterer Stein stürzte bis in den Alpbach ab. Es kam glücklicherweise niemand zu Schaden. Steine und Geröll haben aber die Runse Restlaui zu einem beträchtlichen Teil gefüllt, womit beim nächsten Starkregen die Gefahr eines Murgangs in diesem Bereich stark zugenommen hat.

Das Bauamt Erstfeld hat die neue Situation zusammen mit der kantonalen Sicherheitsdirektion (Abteilung Naturgefahren, Amt für Forst und Jagd) analysiert. Weil im Hang nach wie vor Bewegungen stattfinden, wurde entschieden, die Strasse wieder vollständig zu sperren. Fahrzeuge, die sich noch im Erstfeldertal befanden, konnten unter Beobachtung aus dem Tal gebracht werden. Die Behörden sind mit den Direktbetroffenen im Austausch, was die Zugänglichkeit des Gebietes angeht.

Dies betrifft namentlich auch das Risiko, dass die Strasse für längere Zeit komplett gesperrt sein könnte, falls es zu einem grösseren Felsabgang kommen sollte. Darauf bereiten sich Direktbetroffene jetzt vor. Bei der Koordination hilft die enge Zusammenarbeit zwischen der kantonalen Sicherheitsdirektion, dem Bauamt Erstfeld und der Bürgergemeinde Erstfeld. 

Die Anzeichen im Hang deuten darauf hin, dass in den kommenden Wochen noch weitere Abgänge von Gesteinsmassen zu erwarten sind. In den vergangenen Tagen sind vermehrt Steine unterhalb der eigentlichen Abbruchkante ausgebrochen. Diese können mit der Alarmanlage nicht überwacht werden und erfordern die Sperrung der Strasse. Lasermessungen im Gebiet zeigen aktuell ein Bewegungstempo von 20 bis 30 Zentimetern pro Woche. In einzelnen Fällen betrug das Tempo aber auch schon 70 cm pro Woche, was auf einen baldigen Felsabbruch hindeutet.

Kanton und Gemeinde wollen keine unnötigen Risiken eingehen und haben die Strasse deshalb wieder für den gesamten Verkehr komplett gesperrt. Ausnahmen sind bewilligungspflichtig und setzen neben dem Abgleich mit der jeweils aktualisierten Gefahrenlage auch die visuelle Kontrolle vom Gegenhang voraus.

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